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Regensburg: Bombe hielt Einsatzkräfte in Atem

Bombenfunde haben geschichtlich bedingt in Regensburg leider eine traurige und zugleich gefährliche Tradition. Der Fund einer Splitterbombe aus dem 2. Weltkrieg am vergangenen Dienstag war jedoch auch für die erfahrenen Helferinnen und Helfer des BRK Kreisverbandes eine außergewöhnliche Situation.

Unterkünfte für die Bevölkerung einrichten, evakuierte Bürgerinnen und Bürger betreuen und verpflegen, die Einsatzleitung sanitätsdienstlich unterstützen. Diese Aufgaben und viele mehr sind den erfahrenen Helferinnen und Helfern des BRK in Regensburg gerade durch häufige Bombenfunde durchaus bekannte Algorithmen.

Und dennoch war gerade der Fund der Bombe am vergangenen Dienstagnachmittag eine noch größere Herausforderung. Denn die Gegebenheiten an der Bombe und deren Fundort erlaubten keine große Vorbereitungszeit für die Evakuierung. So begannen die Evakuierungsmaßnahmen in einem Sperrradius von 1,5 Kilometern um die Bombe schon gegen 18 Uhr, also bereits wenige Stunden nach dem Fund. Es galt in kurzer Zeit 4.500 Bürgerinnen und Bürger zu evakuieren.

Nahezu 1.000 dieser evakuierten Menschen wurden in einer dafür eingerichteten Notunterkunft in der Regensburger Donau-Arena von den Betreuungskräften versorgt. Über 1.500 Portionen an Essen wurden sowohl an die Evakuierten, als auch an die Helferinnen und Helfer aller beteiligten Organisationen in der vergangenen Nacht bis in die frühen Morgenstunden ausgegeben. „Es war beeindruckend zu sehen, wie absolut reibungslos und vorbildlich alle Hilfsorganisationen hier zusammengearbeitet haben“, zeigte sich der Organisatorische Leiter Rettungsdienst des BRK Kreisverbandes, Johannes Gottschalk, heute Morgen zufrieden.

Der Dank der Regensburger Einsatzkräfte gilt hier vor allem auch den beteiligten Organisationen: der Johanniter Unfallhilfe, den Maltesern und dem RKT. Auch das BRK hatte kreisverbandsübergreifend ehrenamtliche Kräfte in die Domstadt entsandt. Beteiligt waren hier die BRK-Kreisverbände Amberg, Cham, Kelheim, Neumarkt, Schwandorf und Straubing. Insgesamt waren in all den Stunden über 250  ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz. Dieser großen ehrenamtlichen Einsatzbereitschaft ist es auch zu verdanken, dass der Regelrettungsdienst über die gesamte Dauer des Einsatzes vollständig aufrechterhalten werden konnte und dies obwohl auch die Hauptrettungswache des BRK, die sich ebenfalls im Sperrradius befand, evakuiert und verlegt werden musste.

Darüber hinaus konnten nahezu alle Führungspositionen während des stundenlangen nächtlichen Einsatzes organisationsübergreifend einmal mit neuen Kräften besetzt werden. Bemerkenswert war hier auch die Hilfe zweier Mitarbeiter der Großhandelskette Metro, die über die gesamte Dauer des Einsatzes für Lebensmittelnachschub gesorgt haben, der von den Betreuungskräften aufgrund der Vielzahl an Evakuierten benötigt wurde.

Ein für heute Abend geplantes Konzert von Florian Silbereisen in der Regensburger Donau-Arena drohte wegen der Evakuierungsmaßnahmen auszufallen. Der Gemeinschaftsleistung der ehrenamtlichen Kräfte ist es zu verdanken, dass selbst nach dieser langen und arbeitsreichen Einsatznacht die Räumlichkeiten noch rechtzeitig freigeräumt übergeben werden konnten und somit auch das Konzert wie geplant stattfinden kann. „Wir können zurecht stolz sein auf unser Ehrenamt. Diese Leistungen und diese Einsatzbereitschaft ist im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar“, der Kreisgeschäftsführer des Regensburger Roten Kreuzes, Björn Heinrich.

Text/Bild: Marco Fuchs, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im BRK Kreisverband Regensburg